Initiative sucht 7 Wohnungen

Wohnraum dringend gesucht! (Bildquelle: www.pixabay.de)
Wohnraum dringend gesucht! (Bildquelle: www.pixabay.de)

Esslingen, 4. Dezember 2018 -  Die Ehrenamtsinitiative Gemeinsam für Flüchtlinge in RSKN hat Eigentümer von Immobilien erneut gebeten, verstärkt einen persönlichen Beitrag gegen Wohnungsnot zu leisten. „Lassen Sie verfügbaren Wohnraum nicht leer stehen. Vermieten Sie an Wohnungssuchende, die sich nicht so viel leisten können, beispielsweise junge Familien, Alleinerziehende oder Geflüchtete“, heißt es in einem öffentlichen Appell. Aktuell stehen bei der Initiative sieben Wohnungssuchende auf der Liste.

 

Alleine im Esslinger Stadtteil RSKN sind laut Initiative schätzungsweise mehr als  80 Wohnungen seit geraumer Zeit nicht vermietet und daher unbewohnt. In ganz Esslingen dürften insgesamt sogar mehr als 800 Wohnungen ungenutzt leer stehen. Gleichzeitig herrscht schon seit Jahren ein Mangel an bezahlbarem Wohnraum, was von Seiten der Rathausspitze offiziell allerdings erst  2017 eingeräumt wird.

 

Esslinger Wohnraummanagement: Hoher Aufwand, wenig Ertrag

 

„Die städtischen Maßnahmen zur Linderung der Wohnungsknappheit sind ausgesprochen dürftig“, kritisiert die Initiative. Demnach plant die Stadt, im nächsten Jahr (2019) lediglich 8 leer stehende Wohnungen zu vermitteln; das entspricht im Schnitt einer Quote von gerade mal 0,6 Einheiten pro Monat. Gleichwohl lässt sich die Stadt das ordentlich was kosten, nämlich 12.750 Euro pro Wohnungsvermittlung. Von dem Geld sollen bei Bedarf allerdings auch Zuschüsse etwa für erforderliche Wohnungssanierungen finanziert werden. Alles in allem summieren sich die von der Stadt für 2019 kalkulierten Sachkosten auf 102.000 Euro; hinzu kommen die noch nicht öffentlich bezifferten Personalkosten. Diese Zahlen gehen nach Angaben der Initiative aus dem vom Gemeinderat im Sommer beschlossenen „Konzept Wohnraummanagement“ hervor. Würde die Stadt stattdessen professionelle Makler beauftragen, käme sie wohl viel kostengünstiger weg, rechnen die Ehrenamtlichen vor. Makler verlangen im Erfolgsfall in der Regel eine Vermittlungsprovision in Höhe von zwei Kaltmieten. Das wären 1380 Euro für eine 63 qm große Wohnung bei einem Mietpreis von 690 Euro kalt.

 

Ehrenamtlicher Service für Vermieter und Wohnungssuchende

 

Ein anderes aber überaus erfolgreiches Konzept verfolgt die bürgerschaftliche Initiative in RSKN. Sie hat im Rahmen ihrer Bemühungen schon rund 20 Wohnungen kostenfrei akquiriert und dabei insgesamt etwa 40 Geflüchtete bei privaten Vermietern erfolgreich untergebracht. „Wir hoffen, dass unser Aufruf auf positive Resonanz stößt“, zeigen sich die ehrenamtlich Engagierten aus RSKN zuversichtlich. „Unser Ruf ist gut. Wir vereinen soziale Kompetenz, Vertrauen und Erfahrung; das alles ist wichtig, wenn sich Vermieter und Mieter kennenlernen und gut verstehen sollen“.

 

Die Ehrenamtsinitiative unterstützt Vermieter dabei, geeignete Mieter auszusuchen. Sie stellt die bei ihr gelisteten Wohnungssuchenden auch persönlich vor. Die Stadt wiederum übernimmt Mietgarantien oder tritt selbst als Zwischenvermieter auf. Auch die beiden Kirchengemeinden in RSKN fungieren bei Bedarf als Zwischenvermieter. Außerdem gewährt die Stadt unter bestimmten Voraussetzungen finanzielle Beihilfen etwa für die Sanierung und Ertüchtigung von Wohnraum.