Am Anfang - Wie es begann, ...

 Die Bilder gehen um die Welt. Deutschland hilft. Es geht um Menschen, die aus Not heraus bei uns Zuflucht suchen und auf Asyl hoffen. Es sind Hunderttausende.

Blick in den Richard-Clauß-Saal des Bürgerhauses RSKN - Informationsabend zum Ehrenamt rund um die Flüchtlingsunterkunft. (Foto: M. Vetter)
Blick in den Richard-Clauß-Saal des Bürgerhauses RSKN - Informationsabend zum Ehrenamt rund um die Flüchtlingsunterkunft. (Foto: M. Vetter)

Frühjahr 2015. Esslingen sieht sich gefordert - die Stadt stellt sich der Herausforderung und erfüllt zugleich ihren gesetzlichen Auftrag.  Erstmals werden Pläne bekannt, wonach Flüchtlinge in allen Stadtteilen dezentral untergebracht werden sollen. Anders gesagt: Kein Stadtteil bleibt außen vor. Folglich sind auch die Stadtteile Rüdern, Sulzgries, Krummenacker und die Neckarhalde, kurz RSKN, in dieses Konzept eingebunden.


Blick auf den Parkplatz der Sporthalle Sulzgries. Dort wird die Flüchtlingsunterkunft erbaut. (Foto: M. Vetter)
Blick auf den Parkplatz der Sporthalle Sulzgries. Dort wird die Flüchtlingsunterkunft erbaut. (Foto: M. Vetter)

Ende Juni desselben Jahres folgen rund 500 Bürgerinnen und Bürger der Einladung zu einer Versammlung. Eingeladen haben der Landkreis, die Stadt und der Oberbürgermeister. Sie wollen informieren, was der Gemeinderat beschlossen hat. Doch dagegen regt sich in Teilen der Bürgerschaft auch Kritik. Sie richtet sich gegen die als unzureichend empfundene Kommunikation seitens der Behörden und gegen den Standort der Flüchtlingsunterkunft. Er befindet sich auf dem Parkplatzareal an der Kornhalde in unmittelbarerer Nähe zu Wohnhäusern, Sporthalle, Schule und Altenwohnstift.


Die große Bürgerversammlung in der Sporthalle aber setzt neue Zeichen der Verständigung: Einerseits Verständnis für die zum Teil berechtigt erscheinenden Bedenken und Zweifel. Andererseits das Bekenntnis einer bürgerschaftlichen Mehrheit, die sprichwörtlich aufsteht und damit öffentlich verspricht: Ja, wir packen mit an, wir wollen uns für die Aufnahme und Eingliederung von Flüchtlingen vor Ort praktisch engagieren, wir machen mit – freiwillig und ehrenamtlich. 

Gemeinsam ist es leichter (Bildquelle: pixabay.com)
Gemeinsam ist es leichter (Bildquelle: pixabay.com)

Zuhören ist angesagt. Gertrud Holzwarth-Mönninghoff im Gespräch mit Moderatorin Brunhilde Clauß. Rückmeldungen aus der Tischrunde des  Kultur-Cafes werden berichtet. (Foto: M.Vetter)
Zuhören ist angesagt. Gertrud Holzwarth-Mönninghoff im Gespräch mit Moderatorin Brunhilde Clauß. Rückmeldungen aus der Tischrunde des Kultur-Cafes werden berichtet. (Foto: M.Vetter)

15. Oktober 2015. Die Initiative Gemeinsam für Flüchtlinge in RSKN wird offiziell aus der Taufe gehoben. Ort des Geschehens: Der Richard-Clauß-Saal des Bürgerhauses RSKN. Mehr als 300 interessierte Bürgerinnen und Bürger kommen, hören zu und schreiben sich in Mitmach-Listen ein. Über zehn verschiedene Teams werden gebildet. Alle eint die Überzeugung: Die Unterkunft, das ist das eine, ob die Aufnahme und die soziale Eingliederung aber tatsächlich gelingen, das liegt in der Verantwortung der gesamten Bürgerschaft. Es liegt mithin in unseren eigenen Händen.  


Wir wissen bei alledem, dass es zu Rückschlägen kommen kann, wir sind nicht leichtgläubig.  Denn ohne eine tätige, breite Bereitschaft der Flüchtlinge, sich zu integrieren, wird das große Vorhaben schwerlich gelingen. Deshalb wollen wir diese Bereitschaft in Toleranz, Respekt, Offenheit, Zuwendung aber auch durch Beharrlichkeit nach Kräften fördern helfen. Sie können dabei gerne mitmachen.